2017
AZUBI MAGAZIN MÜNCHEN
Ausbildungs- und Studienplatzangebote für Schulabgänger im Großraum München
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Das Vorstellungsgespräch

So gut Sie auch die ersten Hürden überwinden (Bewerbung, Einstellungstest), das letztendlich entscheidende Auswahlkriterium ist das Vorstellungsgespräch. Eine intensive Vorbereitung ist sehr wichtig. Verschaffen Sie sich Informationen über das Unternehmen, bei dem Sie sich beworben haben. Je mehr Sie wissen, um so besser. Falls möglich, schauen Sie sich das Gebäude an. Sprechen Sie einige Mitarbeiter an. Gute Informationsquellen sind auch Portiers und Telefonistinnen. Sie sollten zum Vorstellungsgespräch auf jeden Fall pünktlich sein; reisen Sie lieber eine halbe Stunde zu früh an und machen Sie noch einen Entspannung-Spaziergang. Bereiten Sie sich auf Fragen vor, die Ihnen auf jeden Fall gestellt werden:

Warum gerade dieser Beruf?

Warum gerade dieses Unternehmen?

Bereiten Sie aber auch selbst einige Fragen vor, um Ihr Interesse zu dokumentieren.

Diese Fragen sollten Sie aber erst im letzten Teil des Gespräches stellen:

Sozialleistungen? Urlaub? Arbeitszeiten?

Tipps und Tricks:
Tipps für das Bewerbungsgespräch
Wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat die erste Hürde schon genommen. Die schriftliche Bewerbung hat "eingeschlagen". Jetzt geht es in die entscheidende letzte Runde: das Vorstellungsgespräch.

Über das Unternehmen informieren
Wer gut vorbereitet ist, kann sich ohne "Flugzeuge im Bauch" präsentieren. Informieren Sie sich über die betreffende Firma, z. B. bei der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer in Ihrer Nähe. Besorgen Sie sich - wenn möglich - Unterlagen, z.B. den Geschäftsbericht oder eine Werbebroschüre! Auch im Internet erhalten Sie viele Informationen über Branchen und Unternehmen.

Auf den Bewerbungstest vorbereiten
Manche Unternehmen führen auch einen Bewerbungstest durch. Bereiten Sie sich darauf vor. Ausführliche Tipps dazu finden Sie z. B. in der Broschüre des Arbeitsamtes "Orientierungshilfe zu Auswahltests".

Auch wichtig: Kleidung und Pünktlichkeit
Der erste Eindruck, den Personalchefs oder Unternehmer von Ihnen bekommen, ist oft entscheidend. An ordentlicher Kleidung führt kein Weg vorbei. Sie sollen sich aber darin trotzdem wohl fühlen, sonst wirken Sie nicht "echt". Die Sachen sollen weder zu lässig noch zu gestylt sein. Außerdem wichtig: Seien Sie pünktlich! Beides signalisiert dem Arbeitgeber, dass Sie motiviert sind und das Treffen ernst nehmen.

Gespräch vorbereiten
Ihre Persönlichkeit entscheidet: Passen Sie zu Job und Mitarbeitern? Hier einige Tipps, die schon vielen geholfen haben:
• Machen Sie sich klar, welche Punkte in Ihrer Bewerbung kritisch sein könnten und sprechen Sie darüber mit Freunden und Eltern.
• Überlegen Sie sich, was die andere Seite erwartet.
• Überlegen Sie sich Antworten auf mögliche Fragen, die Ihnen im Vorstellungsgespräch gestellt werden.
• Beobachten Sie Ihre Körpersprache im Spiegel und fragen Sie Freunde um deren Meinung; achten Sie im Vorstellungsgespräch darauf.

Verhaltensregeln
Informieren Sie sich darüber, worauf Personalchefs achten und beachten Sie einige Verhaltensregeln.

Positiv wirken:
• Blickkontakt halten
• deutlich sprechen
• den Gesprächspartner ausreden lassen
• freundlich lächeln
• bequem hinsetzen

Negativ wirken auf jeden Fall:
• den Kopf ständig nach unten neigen
• Arme vor der Brust verschränken
• ständig ernst schauen
• die Gesprächspartner nie direkt ansehen
• doppelte Portion Gel ins Haar
• auf der Stuhlkante sitzen
• zu auffällige Kleidung
• leise und unsicher sprechen
• zu viel sprechen
• Kaugummi kauen
Tipps und Tricks:
Überlegen Sie sich, welche Fragen Ihnen der Unternehmer oder Personalchef beim Vorstellungsgespräch stellt und wie Sie darauf am besten antworten.
Hier einige "Kostproben":

1. "Was interessiert Sie an diesem Ausbildungsberuf besonders?"
Ihre Antwort soll zeigen, dass Sie die Inhalte und Anforderungen dieses Berufs kennen, dass Sie sich dafür interessieren und bereit sind, sich in diesem Beruf zu engagieren. Dass Sie sich gut informiert haben und flexibel sind zeigen Sie auch, wenn Sie ähnliche Berufe kennen.

2. "Wie sind Sie auf diesen Ausbildungsberuf gekommen?"
Ihre Antwort soll zeigen, dass Sie sich Gedanken über Ihre Entscheidung gemacht haben, dass Sie sich informiert haben und mit Lehrern, Eltern und Freunden gesprochen haben. Sie soll zeigen, dass Sie nicht spontan einfach einen Modeberuf wählen.

3. "Was ist der Anlass für Sie, sich bei unserem Unternehmen zu bewerben?"
Ihre Antwort soll zeigen, dass Sie die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens kennen, wissen, wie viele Mitarbeiter und welche Kunden das Unternehmen hat und sich informiert haben, ob das Unternehmen weitere Standorte hat.

4. "Wo liegen Ihre Stärken, wo Ihre Schwächen?"
Bereiten Sie sich gut auf diese Frage vor: Wie können Sie Ihre Schwächen beschreiben? Welche Stärken können Sie gut "verkaufen"? Nicht übertreiben, sondern glaubwürdig bleiben. Hier wird gerne nachgehakt: "Womit können Sie das belegen"?
Welche Stärken sind für den Beruf wichtig? An welchen Schwächen müssen Sie noch arbeiten?

5. "Welche Berufe üben Ihre Eltern bzw. Geschwister aus?"
Ihre Antwort soll zeigen, ob Ihre beruflichen Pläne mit Ihrer Familie zu tun haben. Wählen Sie denselben Beruf, den auch Ihr Vater oder Ihre Mutter haben?

6. "Wie stehen Ihre Eltern zu Ihren beruflichen Plänen?"
Ihre Antwort soll zeigen, ob Ihre Familie Sie bei Ihren beruflichen Plänen unterstützt, ob Sie sich gegen Vorbehalte der Familie durchsetzen können.

7. "Könnten Sie einmal beschreiben, wie Sie sich in der Schule auf Klassenarbeiten/Klausuren vorbereitet haben?"
Ihre Antwort soll zeigen, wie Sie lernen, ob Sie richtig ?pauken?, ob Ihnen alles ?zufliegt?, welche Fächer Ihnen leicht fallen, welche eher schwer fallen.

8. "Wie kam es aus Ihrer Sicht zu der schlechten Schulnote im Fach xy? Warum gab es im letzten Jahr diesen allgemeinen Leistungsabfall?"
Ihre Antwort sollte auf jeden Fall ehrlich sein! Waren Sie krank? Hatten Sie mehr Lust am Sport? Hatten Sie ein seelisches Tief? Machen Sie nicht andere für Ihre Leistungsschwierigkeiten verantwortlich.

9. "Haben Sie gelernt, im Team zu arbeiten?"
Ihre Antwort soll zeigen, ob an Ihrer Schule Gruppenarbeit üblich war oder Projektwochen durchgeführt wurden, ob Sie in einem Verein aktiv sind, ob Sie sich sozial engagieren. Wie gehen Sie mit Konflikten um?

10. "Was wollen Sie beruflich in fünf Jahren erreicht haben?"
Ihre Antwort soll zeigen, ob Sie ehrgeizig sind, wie groß Ihre Einsatzbereitschaft ist, wie wichtig Ihnen Ihr berufliches Weiterkommen ist. Achtung: Zu hohe Ansprüche, aber auch zu geringes Engagement können Minuspunkte geben.

11. "Können Sie politische Ereignisse der letzten Woche nennen, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?"
Ihre Antwort soll zeigen, dass Sie kein "Fachidiot" sind. Vermeiden Sie aber auf jeden Fall politische Diskussionen.